Er entwarf ein malerisches Gebäude im „Bergischen Stil“, das sich mit seiner Hauptfassade – Rathaussaal und Uhrenturm – architektonisch eindeutig am  Ortskern Gräfraths orientierte. Dem denkmalgeschützten Altbau wurde 1995/1996 ein Neubau angefügt.

Die in Anlehnung an die im sogenannten ,,Bergischen Stil“ errichteten Rat- und Bürgerhäuser in Elberfeld, Remscheid oder Velbert-Langenberg, die einen malerischen, burgähnlichen Anspruch vertraten, wechseln sich beim Gräfrather Rathaus Giebel, Erker, Vor- und Rücksprünge und der Uhrenturm in einem stark gegliederten Baukörper ab. Zahlreiche unterschiedliche Türen und Fenster, Materialwechsel von Schiefer, Tonziegeln, Putzflächen und Holz bestimmen das Erscheinungsbild.

Im Inneren spiegelt eine aufwändige Gestaltung, die noch heute im Bereich der ehemaligen Bürgermeisterwohnung im 1. Obergeschoss ablesbar ist, den repräsentativen Anspruch der Zeit wider: eine kassettierte Holzbrüstung, Parkettfußboden, Empore und ein großer Radleuchter demonstrieren die Innenarchitektur.

Während des 2. Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt  und 1953 nach Plänen des Solinger Architekturbüros Flabb wieder aufgebaut. Daraufhin befand sich hier bis Ende der 80er Jahre das Deutsche Klingenmuseum.

Nach dessen Umzug in den ehemaligen Gräfrather Klosterhof wurde das Baudenkmal renoviert und im Oktober 1996 wurde in seinen Räumlichkeiten das Kunstmuseum Solingen als Museum für moderne Kunst sowie als Ausstellungsort für die Sammlung Georg Meistermann (* 16. Juni 1911 in Solingen; † 12. Juni 1990 in Köln) eröffnet.

Georg Meistermann schuf über eintausend Glasfenster an rund 250 Orten in Europa. Er lehrte als Professor an der Frankfurter Städelschule, an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Kunstakademie Düsseldorf